Cloud-Software ist heute ein zentraler Bestandteil unseres digitalen Alltags. Cloud Anwendungen sind oft ohne Installation direkt aus dem Webrowser benutzbar und bieten Komfortfeatures wie Datensynchronisation oder Live-Kollaboration. Gleichzeitig hat diese Entwicklung ihre Schattenseiten: Häufig ist unklar, wo und in welcher Form persönliche Daten verarbeitet und gespeichert werden. Darüber hinaus entsteht ein "Online-Zwang" und die Software kann nicht genutzt werden, wenn die Internetverbindung unterbrochen wird (etwa auf Reisen oder im Krisenfall). Diese Abhängigkeit von Cloud Servern ist dabei nicht nur ein potenzielles Problem für die Nutzer*innen, sondern nicht zuletzt auch für die Software Anbieter: Eine wachsende Anzahl an Nutzer*innen führt zu höheren Serverkosten und große Datensammlungen stellen ein potenzielles Datenschutz- und Sicherheitsproblem dar.
Unter dem Stichwort "Local-First" ist in den letzten Jahren eine Gegenbewegung entstanden: Software, die dieselben Komfortfeatures bietet wie traditionelle Cloud-Software, aber große Teile der Datenverarbeitung und Datenspeicherung zurück auf das Endgerät verlagert. Dies führt zu verringerten Latenzen, vermeidet die zentrale Aggregation von sensiblen Daten und erlaubt die Offline-Nutzung einzelner Funktionen. Ein großer Nachteil des Local-First Ansatzes liegt in der gesteigerten Komplexität der Softwareentwicklung. Während in klassischen Client/Server Architekturen sämtliche Daten auf dem Server verwaltet werden, wird die Local-First Anwendung zu einem verteilten System mit nichttrivialen Eigenschaften: Daten werden dezentral gespeichert und einzelne Clients/Geräte sind zeitweise offline und nicht erreichbar.
Ziel dieses Projekts ist es, Local-First Software praxistauglich zu machen. Anhand von konkreten Use-Cases aus der Industrie sollen dabei aktuelle Forschungsansätze angewendet, evaluiert und weiterentwickelt werden. Wichtiger Forschungsgegenstand ist hierbei die schrittweise Transformation von einer existierenden Cloud-Infrastruktur hin zu einer dezentralen Local-First Infrastruktur. Wie können bestehende Cloud-Ressourcen möglichst gut genutzt werden, ohne Kompromisse beim Datenschutz und der Offline-Verfügbarkeit zu machen?
Für die Umsetzung des Projekts sind wir aktuell auf der Suche nach motivierten studentischen Hilfskräften, die Interesse an Forschung und Spaß an der Softwareentwicklung mitbringen.
Was wir erwarten:
Was wir dir bieten:
Wenn wir dein Interesse geweckt haben, dann schick uns deine Bewerbung inklusive eines knappen Lebenslaufs an .
Julian Haas ()
LACCA ist ein Projekt der Software Technology Group (STG) an der Technischen Universität Darmstadt in Zusammenarbeit mit der DATEV eG. Das Projekt ist Teil Software Campus Programms und wird durch das BMBF gefördert.
Die Projektlaufzeit startet im Mai 2024 und endet nach aktueller Planung im April 2026.
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